ESG in der Lieferkette: Nachhaltigkeitsstandards über Unternehmensgrenzen hinweg

ESG in der Lieferkette: Nachhaltigkeitsstandards über Unternehmensgrenzen hinweg

Wussten Sie, dass Unternehmen, die ihre CO2-Emissionen effizient überwachen und reduzieren, sich um bis zu 11 % von der Konkurrenz abheben können? Durch die Implementierung von spezifischen Nachhaltigkeitsstandards in ihrer Lieferkette sind Unternehmen nicht nur in der Lage, ihre Umweltbilanz zu verbessern, sondern auch ihre Marktposition zu stärken. ESG (Environmental, Social, Governance) wird zunehmend zu einem entscheidenden Kriterium, das Unternehmen dabei hilft, sowohl ihre Transparenz zu erhöhen als auch CSR-Verantwortung zu übernehmen. 

Die Fähigkeit, den CO2-Fußabdruck über alle Unternehmensgrenzen hinweg nachzuvollziehen, ist nun mehr als je zuvor von Bedeutung. Mit modernen Tools wie dem SAP Sustainability Footprint Management modellieren Unternehmen ihre Umweltauswirkungen und stellen sicher, dass sie internationalen Nachhaltigkeitsstandards gerecht werden. Dies ist nicht nur ein Schritt in Richtung ökologischer Verantwortung, sondern auch eine strategische Entscheidung, die eine bessere Marktstellung verspricht.

Einführung in ESG und Nachhaltigkeitsstandards

Die Einführung von ESG-Standards hat für Unternehmen eine zentrale Bedeutung gewonnen. ESG steht für Umwelt, soziale Verantwortung und Unternehmensführung. Diese drei Aspekte bilden den Rahmen für die Bewertung und Verbesserung von Unternehmenspraktiken. Durch die Implementierung von Nachhaltigkeitsstandards wird es Unternehmen ermöglicht, ihre Maßnahmen in diesen Bereichen messbar zu gestalten.

Die Notwendigkeit zur Berichterstattung über ESG-Aspekte nimmt stetig zu. Ab 2025 sind zahlreiche Unternehmen verpflichtet, den neuen European Sustainability Reporting Standards (ESRS) zu folgen. Diese Standards bieten klare Richtlinien zur Berichterstattung über Umwelt, soziale Verantwortung und Governance. Eine umfassende ESG-Strategie verbessert nicht nur das Unternehmensimage, sondern kann langfristig auch die Rentabilität steigern.

Ein zentraler Bestandteil der ESG-Kriterien sind Nachhaltigkeitsstandards, die Unternehmen helfen, ihre Umweltauswirkungen zu mindern. Durch effektive Unternehmensführung können Unternehmen nicht nur das Vertrauen von Investoren gewinnen, sondern auch die Erwartungen ihrer Stakeholder erfüllen. Die Herausforderungen, die sich aus der Einführung dieser Standards ergeben, erfordern ein starkes Engagement und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung.

Die ESRS: European Sustainability Reporting Standards

Am 31. Juli 2023 wurden die ersten European Sustainability Reporting Standards (ESRS) von der Europäischen Kommission verabschiedet. Diese Standards sind ein zentraler Bestandteil der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und zielen darauf ab, ein hohes Maß an Transparenz und Vergleichbarkeit in der Nachhaltigkeitsberichterstattung innerhalb der EU zu gewährleisten.

Die ESRS besteht aus 12 spezifischen Standards, die Unternehmen verpflichten, detaillierte Informationen über ihre Umwelt-, Sozial- und Governance-Praktiken offenzulegen. Alle an einem EU-regulierten Markt notierten Unternehmen sind von den neuen Berichtspflichten betroffen, mit Ausnahme von Kleinstunternehmen. Dies betrifft schätzungsweise rund 50.000 Unternehmen in der EU, darunter 15.000 in Deutschland.

Ein wesentliches Merkmal der CSRD ist die doppelte Wesentlichkeitsperspektive. Diese Perspektive verlangt von Unternehmen, sowohl die Auswirkungen von Nachhaltigkeitsfaktoren auf ihre wirtschaftliche Lage als auch umgekehrt darzustellen. Die Berichterstattung muss im Lagebericht erfolgen, und Unternehmen, die der vorherigen NFRD unterlagen, müssen ihre erste Nachhaltigkeitsberichterstattung bis 2025 einreichen.

Die ESRS stellt spezifische Anforderungen an die Offenlegung und fordert eine umfassende Prüfung oder Zertifizierung der angegebenen Daten. Auf diese Weise sollen Unternehmen nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, sondern auch ihren Stakeholdern eine klare und erreichbare Darstellung ihrer Nachhaltigkeitsleistung bieten.

ESG in der Lieferkette: Nachhaltigkeitsstandards über Unternehmensgrenzen hinweg

Die Integration von ESG-Kriterien in der Lieferkette wird durch die Verpflichtungen gemäß der CSRD und den ESRS zunehmend wichtiger. Unternehmen müssen umfassende Informationen zu Umweltwirkungen, sozialer Verantwortung und Governance bereitstellen. Dies betrifft nicht nur Muttergesellschaften, sondern auch Tochtergesellschaften und internationale Niederlassungen.

Verpflichtungen gemäß der CSRD und ESRS

Durch die CSRD und die ESRS stehen Unternehmen unter einem stärkeren Druck, ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung zu intensivieren. Diese Standards verlangen von den Unternehmen, dass sie detaillierte Berichte über ihre ESG-Praktiken erstellen. Die Verpflichtungen umfassen unter anderem die Analyse von Ressourcenverbrauch, CO2-Emissionen sowie soziale Auswirkungen im gesamten Lieferkettenprozess. Diese Transparenz ist entscheidend, um das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen und langfristigen Erfolg zu sichern.

Einfluss auf Unternehmen mit globalen Lieferketten

Unternehmen mit globalen Lieferketten stehen vor der Herausforderung, die neuen Standards der CSRD und ESRS einzuhalten. Die global vernetzten Strukturen erfordern präzise Systeme zur Datenerhebung und Berichterstattung. Technologien wie SAP Sustainability Footprint Management (SFM) ermöglichen eine Echtzeitmessung von Emissionen und die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen. Dadurch können Unternehmen ihre CO2-Bilanz effizient verwalten und die Einhaltung internationaler Vorschriften sicherstellen.

Transparenz und Verantwortlichkeit in der Lieferkette

Ein zentrales Ziel von ESG-Standards ist die Förderung von Transparenz und Verantwortlichkeit innerhalb der Lieferkette. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, klare und verlässliche Informationen über ihre Praktiken sowie die ihrer Zulieferer bereitzustellen. Diese Offenheit minimiert das Risiko von ESG-bezogenen Beschwerden und möglichen rechtlichen Problemen. Die Notwendigkeit für eine verbesserte Kooperation zwischen verschiedenen Stakeholder-Gruppen trägt zur Steigerung der Verantwortlichkeit und zu einer nachhaltigen Geschäftspraxis bei.

Im Rahmen der Corporate Digital Responsibility (CDR) wurde eine Studie durchgeführt, die 62 große deutsche Unternehmen in Bezug auf ihre Nachhaltigkeitsberichte untersucht hat. Sie verdeutlicht, wie entscheidend es ist, dass Unternehmen ihre Rolle als Verbraucher digitaler Dienste reflektieren, um ihre Verantwortung in der Lieferkette zu stärken. Die Herausforderungen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, erfordern eine proaktive Haltung, um nicht nur die eigene Verantwortlichkeit zu berücksichtigen, sondern auch die ihrer Stakeholder aktiv einzubeziehen.

Digitale Verantwortlichkeit fokussiert sich auf die Digitalisierung der Rechenschaftsprozesse. Unternehmen müssen insbesondere Fragen zur *Ökologischen Verantwortung* angehen, wenn sie die Produktion durch digitale Dienstleistungen optimieren. Diese Aspekte sind nicht nur für große Konzerne relevant; der CDR-Ansatz dient als Orientierung für verschiedenste Branchen und fordert von jedem Akteur in der Lieferkette ein hohes Maß an Engagement in Bezug auf nachhaltige Praktiken.

Transparenz und Verantwortlichkeit in der Lieferkette

Veränderungen durch die CSRD und ihre Auswirkungen

Die Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) stellt eine bedeutende Entwicklung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung dar. Unternehmen sehen sich neuen Anforderungen gegenüber, die sowohl qualitative als auch quantitative Daten in ihren Berichten verlangen. Dieser Wandel bringt zahlreiche Veränderungen mit sich, die für Unternehmen von hoher Relevanz sind.

Neuerungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die CSRD erweitert den Kreis der betroffenen Unternehmen signifikant. Alle an einem regulierten Markt notierten Unternehmen sind zur neuen Berichtspflicht verpflichtet, außergewohnliche kleine Unternehmen bleiben unberücksichtigt. Sogar nicht kapitalmarktorientierte Betriebe, die zwei von drei festgelegten Kriterien erfüllen, müssen Bericht erstatten. Dazu gehören eine Bilanzsumme von über 25 Millionen Euro, Nettoumsatzerlöse von mehr als 50 Millionen Euro oder eine Belegschaft von mehr als 250 Mitarbeitern.

Es wird geschätzt, dass rund 50.000 Unternehmen in der EU betroffen sind, darunter 15.000 in Deutschland. Die doppelten Wesentlichkeitsanalysen verlangen, dass Unternehmen sowohl die Auswirkungen von Nachhaltigkeitsaspekten auf ihre wirtschaftliche Lage dokumentieren als auch die Konsequenzen ihres operativen Handelns auf Umwelt und Gesellschaft berücksichtigen.

Anforderungen an die Datenverwaltung

Die CSRD erfordert eine tiefgreifende Integration der Nachhaltigkeitsinformationen in die finanziellen Berichte. Unternehmen dürfen nichtfinanzielle Informationen nicht mehr in einem getrennten Bericht veröffentlichen. Stattdessen müssen diese Informationen im Lagebericht integriert werden. Die Regelung zielt darauf ab, Nachhaltigkeitsberichterstattung auf die gleiche Ebene wie finanzielle Berichtspflichten zu stellen.

Ab 2025 sind Unternehmen gefordert, umfassende Nachhaltigkeitskennzahlen anzugeben, darunter der Anteil an nachhaltigem Umsatz sowie Investitions- und Betriebsausgabenanteile. Die Mitgliedstaaten der EU sind dazu verpflichtet, die CSRD bis Juli 2024 in nationales Recht umzusetzen, obwohl viele dieser Frist bislang nicht nachgekommen sind.

Kriterium Betroffene Unternehmen
Bilanzsumme > 25 Millionen Euro Ja
Nettoumsatzerlöse > 50 Millionen Euro Ja
Anzahl der Beschäftigten > 250 Ja
Kleine Unternehmen Nein

Implementierung von Nachhaltigkeitsstandards

Die erfolgreiche Implementierung von Nachhaltigkeitsstandards stellt eine essenzielle Herausforderung für Unternehmen dar. Ab dem Geschäftsjahr 2024 müssen zahlreiche Unternehmen in der EU neue Berichtspflichten gemäß den von der Europäischen Kommission verabschiedeten ESRS einhalten. Diese Standards bestehen aus 12 zentralen Vorgaben, die nicht nur ökologische, sondern auch soziale und governancebezogene Aspekte der Unternehmensführung berücksichtigen.

Unternehmen, die ab 2024 mit mehr als 500 Mitarbeitenden tätig sind, sind verpflichtet, umfassend über ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu berichten. Bis 2028 sind auch Drittstaatenunternehmen betroffen, wenn sie bestimmte Umsatzschwellen im EU-Raum überschreiten. Die festgelegte Übergangsphase erlaubt eine schrittweise Implementierung der Anforderungen, die für viele Unternehmen erst einmal komplex erscheinen können.

Die Herausforderungen, die mit der Implementierung von Nachhaltigkeitsstandards verbunden sind, erfordern ein strategisches Vorgehen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass alle relevanten Abteilungen in den Prozess eingebunden werden, um den Übergang zu nachhaltigen Praktiken zu unterstützen. Ein systematischer Ansatz kann dabei helfen, die nötigen Ressourcen effektiv zu koordinieren und einen positiven Einfluss auf die Unternehmensstrategie zu gewährleisten.

Implementierung von Nachhaltigkeitsstandards

Die Herausforderungen für Unternehmen

Unternehmen sehen sich heutzutage zahlreichen Herausforderungen gegenüber, insbesondere in Bezug auf das Datenmanagement und die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten dazu, Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Unternehmensziele zu integrieren. Diese Anforderungen stellen nicht nur eine bürokratische Hürde dar, sondern benötigen auch signifikante Investitionen in Infrastruktur und Schulung.

Datenmanagement und Reporting-Prozesse

Die effektive Erfassung und Verwaltung von Daten ist entscheidend für eine transparente Berichterstattung. Viele Unternehmen haben bisher kaum oder nur begrenzt echte Daten zu den Kriterienpunkten des Nachhaltigkeitsreportings gesammelt. Die CSRD verlangt unter anderem die Berücksichtigung qualitativer und quantitativer Kennzahlen. Ein Mangel an standardisierten Nachhaltigkeitsdaten erschwert die Evaluierung und Identifikation wesentlicher Kennzahlen für Unternehmen. Auch die Implementierung geeigneter Datenmanagementsysteme wird notwendig, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Kosten-Nutzen-Analyse für Unternehmen

Die Kosten für die Etablierung von Reporting-Prozessen und das Auslagern bestimmter Funktionen können erheblich sein. So müssen Unternehmen sowohl betriebliche Ressourcen bereitstellen als auch Berichtsprozesse einrichten. Auf der anderen Seite bieten umfassende Daten einen Vorteil bei der Risikobewertung und langfristigen Planung. Im Jahr 2024 wird zudem eine verstärkte Offenlegung klimabezogener Informationen im Rahmen der CSRD erwartet, was zusätzliche Investitionen und Anpassungen erfordert. Die Aufwendungen für Nachhaltigkeitsberichterstattung können sich jedoch langfristig auszahlen, indem sie das Vertrauen von Investoren und anderen Stakeholdern stärken.

Herausforderung Beschreibung Mögliche Lösungen
Datenmanagement Fehlende Standardisierung der Nachhaltigkeitsdaten erschwert die Identifikation wesentlicher Kennzahlen. Implementierung geeigneter Datenmanagementsysteme und Schulungen für Mitarbeitende.
Berichterstattung Hohe Kosten und Ressourcenbedarf für die Einhaltung der CSRD-Vorgaben. Erstellung effizienter Berichtsprozesse und Nutzung von externen Prüfungen zur Qualitätssteigerung.
Risikobewertung Unzureichende Daten zur Bewertung von Risiken und Chancen. Vorausschauende Datenerhebung zur besseren Einschätzung von Marktentwicklungen.

Die Rolle von Stakeholdern in der ESG-Berichterstattung

Stakeholder spielen eine entscheidende Rolle in der ESG-Berichterstattung, da sie durch ihr Engagement und ihre Forderungen Unternehmen dazu drängen, nachhaltige Praktiken zu implementieren. Diese Gruppe umfasst nicht nur Investoren, sondern auch Kunden, Mitarbeitende und die Gesellschaft insgesamt. Ihre Erwartungen an Transparenz und verantwortungsvolles Handeln formen die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsleistung berichten und bewerten.

Um den Anforderungen der Stakeholder gerecht zu werden, müssen Unternehmen ihre ESG-Strategien kontinuierlich anpassen und ihre Berichterstattung entsprechend verändern. Diese Anpassungen sind besonders wichtig, da die neue CSRD die Berichtspflichten für eine Vielzahl von Unternehmen erweitern wird. Ab dem Geschäftsjahr 2024 sind große Unternehmen und ab 2025 auch kleinere Kapitalgesellschaften verpflichtet, umfassende Informationen über ihre Umwelt-, Sozial- und Governance-Aktivitäten offenzulegen.

Das Verständnis der Ideen und Anliegen der Stakeholder kann Unternehmen helfen, erfolgreiche CSR-Strategien zu entwickeln und gleichzeitig gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel und soziale Ungleichheit zu adressieren. Eine effektive ESG-Berichterstattung, die die Perspektiven aller Stakeholder berücksichtigt, ist nicht nur wichtig für die Gesellschaft, sondern auch für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg.